2016-08-08

Gedanken zum Brexit

Der Austieg der Briten aus der EU macht deutlich, das es innerhalb der EU eine Kehrtwende hin zu nationalstaatlichem Denken gibt und der EU in ihrer derzeitigen Form die Gefahr droht, auseinanderzubrechen, falls noch andere Staaten wie zB Italien oder Portugal den Ausstieg erwägen. Um den Europäischen Gedanken und den Zusammenhalt der EU-Staaten wiederzubeleben muss an erster Stelle die Verständigung und Kommunikationsbereitschaft der Bürger zwischen den verschiedensprachigen EU-Staaten gefördert werden, dh es muss eine gemeinsame, identitätsbildende Sprache in der EU eingeführt werden, die von allen Menschen erlernt und aktiv angewandt wird. Dieser interkulturelle Austausch ist, wie sich inzwischen gezeigt hat, nur mit erheblichen Aufwendungen über eine nationale Sprache wie Englisch möglich, bei welcher der Muttersprachler immer im Vorteil gegenüber einem Nicht-Muttersprachler ist. Fehlt der Muttersprachler, bleibt die Diskussion oberflächlich und die Verständigung ist schwierig. Genau das droht jetzt vielen EU-Gremien, wenn viele der englischen Muttersprachler zukünftig wegbleiben sollten. Es zeigt sich zudem immer mehr, das die Dominanz der englischen Sprache die europäischen Idee untergräbt anstatt sie zu befördern und das Englisch als erste Fremdsprache bereits heute zum Bedeutungsverlust vieler kleinerer EU-Sprachen beigetragen hat. Die zweite oder eine dritte Fremdsprache werden schon nicht mehr erlernt, womit das Ziel der EU "die sprachliche Vielfalt zu fördern" verfehlt wird. Die Mitgliedsstaaten der EU brauchen daher eine Verfassung, die in einer für alle Bürger verständlichen Sprache geschrieben ist und in der auch der Text der europäische Hymne verfasst ist, die von allen Bürgern verstanden und gemeinsam gesungen werden kann. Die europäischer Hymne kann niemals in einer nationalen Sprache wie Englisch verfasst sein, einer Sprache die dem anglo-amerikanischen Kulturraum angehört, sondern es muss eine Sprache sein, die der vielfältigen Kultur Europas Rechnung trägt und die Elemente aus verschiedenen EU-Sprachräumen enthält.

Keine Kommentare: